Aus dem Südwesten mit Leidenschaft für die ganze Stadt

1981 in Lichterfelde-Ost geboren, haben meine koreanische Mutter und meine deutsche Großmutter meine Kindheit geprägt. Ich ging “Unter den Kastanien” auf die Grundschule und später auf die Goethe-Oberschule, auf der ich mein Abitur machte.

Auf der Goethe–Oberschule war ich für die Schülerzeitung „Sisyphos“ und in der Schülervertretung aktiv. Ich spielte Gitarre und sang in einer Band, den „peachbrothers“ und erinnere mich sehr gerne an einige Auftritte zurück. Allerdings hat mein Rhytmusgefühl die professionelle Karriere verhindert. Vielleicht auch besser so…

Mein politisches Interesse wurde durch mehrere Ereignisse geweckt. Zum einen erinnere ich mich gut an die Bilder von Bomben und brennenden Ölfeldern während des Irak-Kriegs, 1990/1991. Meine Großmutter erzählte uns, wie es im Zweiten Weltkrieg war, den sie in Berlin-Mitte erlebt hatte. Sie machte lebhaft klar, dass Krieg das Schlimmste auf der Welt sei.

Frisch ins Parlament eingezogen: 2006
C: Benedikt Lux

Ich organisierte viele Gedenkstättenfahrten nach Auschwitz. Denn wer Auschwitz gesehen hat, wird kein Faschist. Meinen Zivildienst verbrachte ich im Antidiskriminierungsbüro e.V. und begleitete viele Flüchtlinge zu Ämtern und in ihrem Alltag.

Das zweite Ereignis war, dass mein damals bester Freund das Probehalbjahr nicht bestand. Er war sehr klug, hatte damals nur Probleme zu Hause. Ich fand es sehr ungerecht von welchen Zufällen und von welcher Willkür die Bildung und die Zukunft eines jungen Menschen abhing.

Ich war aktiv in der Kirchengemeinde “Mater Dolorosa” in Lankwitz, als Messdiener und später für eine kurze Zeit im Pfarrgemeinderat. Ich teile vieles nicht, was die Kirche predigt, bin ihr aber dankbar. Sie lehrt Natur und Schöpfung zu bewahren, Maß zu halten und nicht auf Kosten anderer zu leben. Allerdings habe ich kein Verständnis dafür, dass einige Menschen nicht die gleichen Rechte haben sollen wie andere. Es fällt mir deswegen immer wieder schwer, Kirchenmitglied zu bleiben.

Wahrscheinlich landete ich deshalb bei den Grünen. Die Partei, die unsere Erde für unsere Kinder und deren Kinder erhalten will, aber Freiheit, Selbstbestimmung und Spaß ein wenig größer schreibt. Schließlich sorgten sie im Jahr 1995 dafür, dass die S-Bahn 25 über Lichterfelde Ost angebunden wurde und wir im Außenbezirk deutlich schneller in die City kamen. Mobilität eröffnet eben neue Welten.

Mein Studium der Rechtswissenschaften an der Humboldt-Universität Berlin absolvierte ich in der Regelstudienzeit, denn so attraktiv ist das Jura-Studium nicht. In dieser Zeit habe ich mein Geld unter anderem als Lagermitarbeiter bei OTIS Fahrstuhlbau, im Sankt-Marien-Krankenhaus und in der Kanzlei Grawert, Schöning und Partner oder als Nachhilfelehrer verdient. Stationen im Referendariat waren in der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen – (dort in der Abteilung für “Gleichstellung von Frauen in der Arbeitswelt”), der Staatsanwaltschaft im Bereich “Organisierte Kriminalität”, bei den Rechtsanswält*innen Heusinger, Müller, Danne u.a. Seit April 2010 bin ich als Rechtsanwalt zugelassen und vorwiegend als Strafverteidiger in geringem Umfang parallel zu meiner Abgeordnetentätigkeit selbständig tätig. Ich unterrichte zudem mit viel Freude junge Polizisten und Poilizistinnen an der Hochschule für Wirtschaft und Recht.


“Du bist verrückt mein Kind, Du musst nach Berlin.”

— Franz von Suppé

Seit 2010 bin ich (nach angemessen wilden WG-Zeiten in Kreuzberg, Prenzlauer Berg und Neukölln) wieder in Steglitz verwurzelt und lebe mit meiner Frau und unseren vier Kindern mitten im Steglitzer. Ein schöner Kiez zum Wohnen und Leben kann, der mehr zu bieten hat als die Mega-Shopping-Meile in der Schloßstraße. Einzigartig sind die Laufstrecken: entweder durch die Dahlemer-Parks oder im Stadtpark und dann entlang des Teltow-Kanals oder durch den Südpark am Priesterweg Richtung Norden. Oder einfach mal Spazierengehen am Fichtenberg oder auf den Spielplatz Am Bäkequell. Und viel öfter in den Botanischen Garten – in Steglitz gibt es wirklich viel zu erleben. Irgendwann merkt es auch der Rest von Berlin. 

POLITISCHE VITA

  • 1996 Eintritt in die GRÜNE JUGEND Berlin
  • 1997 Eintritt bei Bündnis 90/ Die Grünen Berlin
  • 1998-2002 Landesvorstand GRÜNE JUGEND Berlin
  • 2002-2005 Mitglied des Studierendparlamentes HU
  • 2003/-04 Bundesvorstand GRÜNE JUGEND
  • seit 2006 Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses Mitglied im Innenausschuss, im Rechtsausschus
  • 2008 bis 2021 innenpolitischer Sprecher
  • Juni 2010 bis 2012 Sprecher der Bundesarbeitsgemein- schaft Demokratie und Recht von Bündnis 90/Die Grünen
  • 2011, 2016 und 2021 Wiederwahl in das Abgeordnetenhaus
  • 2012 – 2016 Parlamentarischer Geschäftsführer der Grünen Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus
  • Januar 2012 bis 2017 Vorsitzender des Ausschusses für Verfassungsschutz im Berliner Parlament
  • 2017 bis 2021 Sprecher für den 1. Untersuchungsausschuss “Terroranschlag Breitscheidplatz”
  • 2018 bis 2019 rechtspolitischer Sprecher
  • seit 2019 haushaltspolitischer Sprecher
  • seit 2021 Sprecher für Umweltpolitik und Verbraucherschutz